Peter, 58 Jahre alt, lebt seit über vier Jahrzehnten im Würgegriff der Drogenabhängigkeit. Sein Leben gleicht einem endlosen Albtraum aus Sucht, Gewalt und Gefängnismauern. In einer erschütternden Dokumentation legt RTLZWEI die schonungslose Realität eines Mannes offen, der immer wieder abstürzt – und dennoch verzweifelt versucht, nicht endgültig unterzugehen.

Seit mehr als zehn Jahren ist Hamburgs Straße sein Zuhause. Zwischen Beton, Kälte und Gleichgültigkeit kämpft Peter täglich ums nackte Überleben. Sein Tag beginnt erst gegen Mittag, wenn er in der Nähe der Reeperbahn die Augen öffnet – benommen, frierend, orientierungslos. „Das ist alles, was ich habe“, sagt er tonlos und zeigt auf einen kleinen Haufen Habseligkeiten, die sein gesamtes Leben repräsentieren.
Der Suchtdruck wird mit jeder Minute unerträglicher. Seit 13 Stunden hat er kein Heroin mehr genommen. Sein Körper rebelliert. „Es fängt an zu kribbeln… dann wird’s schlimm“, murmelt er. Seine Hände zittern, sein Blick wird leer. Die Droge hat nicht nur seinen Körper zerstört, sondern jede Chance auf ein normales Leben mitgerissen.
Mehr als 18 Jahre seines Lebens verbrachte Peter hinter Gittern. Körperverletzung, Diebstahl, Eskalationen – ein ständiges Rein und Raus. „Ich kenne den Knast besser als meine eigene Wohnung“, sagt er bitter. Seit seiner letzten Haftentlassung im Jahr 2017 lebt er dauerhaft auf der Straße. Perspektive? Hoffnung? Beides scheint längst verloren.
Einziger Lichtblick sind Helfer wie die Bergedorfer Engel. Sie bringen Essen, warme Kleidung und ein paar Minuten Menschlichkeit. Peter nimmt dankbar an, versucht sich durchzuschlagen. „So schlimm ist es hier noch nicht“, sagt er – doch seine Augen verraten etwas anderes. Jeder Tag ist ein Kampf, jede Nacht ein Risiko.

Hamburgs Straßen sind gnadenlos. Rund 2000 Menschen leben hier ohne Dach über dem Kopf, viele gefangen zwischen Sucht, Krankheit und totaler Isolation. Peter ist kein Einzelfall – er ist das Gesicht eines Systems, das versagt hat. Ein Mensch, den die Gesellschaft längst abgeschrieben hat.
Sein Alltag dreht sich um zwei Dinge: Drogen und Überleben. „Ich hau nicht alles für Stoff raus“, rechtfertigt er sich, fast flehend. Doch die Realität lässt sich nicht beschönigen. Jeder Tag bringt ihn näher an den Abgrund, weiter weg von einem Leben in Würde.
Die RTLZWEI-Dokumentation zeigt ein Elend, das viele lieber nicht sehen wollen. Sie zwingt zum Hinsehen, zum Nachdenken – und zur Frage, wie viele Peters es noch braucht, bis diese Schicksale nicht mehr ignoriert werden. Es ist ein stiller, verzweifelter Hilfeschrei aus den Schatten der Gesellschaft.